Das zeitgenössische jüdische Leben in Krakau. Teil II - Aga Pinkosz in Kazimierz -

Aga Pinkosz ist Mitglied von Beit Krakow, einer progressiven jüdischen Gemeinde in Krakau. Sie lebt und arbeitet als Künstlerin und Bühnenbildnerin im jüdischen Viertel Kazimierz und ich konnte sie in ihrem kleinen Atelier besuchen. Im Schindler Museum hat sie eine Spezialausstellung über den polnischen Widerstand im zweiten Weltkrieg gestaltet.

 

Die progressiven jüdischen Gemeinden unterscheiden sich deutlich von der jüdischen Orthodoxie. Progressive Juden verstehen die jüdische Geschichte als ein lebendiges Phänomen, welches in jeder Zeit neu interpretiert werden muss.

 

„Nichts ist in Stein gemeißelt, auch die Thora nicht.“

 

So respektieren die progressiven jüdischen Gemeinden die Gleichstellung der Geschlechter, sind offen für alle an der jüdischen Kultur Interessierten und haben einen weiten Begriff des „Jüdisch-Seins“. Die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, wird anders interpretiert als in der jüdischen Orthodoxie; liberaler und immer mit einem direkten Bezug zum aktuellen Leben.

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Kommentare: 2
  • #1

    henrikeanz@hotmail.com (Sonntag, 20 Dezember 2015 22:00)

    Lieber Paul, es ist eine sehr anruehrende Dokumentation. Ich moechte auf der Stelle alle und alles kennenlernen.
    Dazu waere ich natuerlich gern ein bischen juenger, dann wuerde ich mich trauen eine Reise nach Krakau zu machen. Dass Du die Stimmung und die innere Einstellung der Menschen so vermitteln kannst, ist ein Talent wofuer wir Dir danken.
    Alle guten Wuensche zum Neuen Jahr!
    herzlichst Henrike und Walter Anz

  • #2

    Alain Zurbuchen (Montag, 04 Januar 2016 15:12)

    Lieber Paul
    Deine weiteren Fotos bestätigen meinen ersten Eindruck einer liebenswerten und besonderen Welt, in der Geschichte sein darf, aber nicht verurteilt wird. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
    Herzlich
    Alain